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Am 15.02.1975 bin
ich in
Mönchengladbach zur Welt
gekommen. Mein Vater ist Programmierer, meine Mutter ist Hausfrau.
Geschwister habe ich keine. Ich hatte das große Glück eines
wunderschönen Beginns meiner Kinderzeit auf dem Land in einem Dorf
Namens Kleinenbroich.
Als ich zwei Jahre alt wurde sind wir nach Bergisch Gladbach (nahe bei
Köln) umgezogen. Im Kindergarten fand
ich Kontakt zu Gleichaltrigen. Immer war ich ein sehr lebhaftes, friedliches,
empfindsames, offenes, neugieriges und begeisterungsfähiges Kind.
Auf die Schule hatte ich mich sehr gefreut. Als es dann so weit war und ich in die Grundschule aufgenommen wurde, habe ich begierig alles Neue in mich aufgesogen. Damals wünschte ich mir sehr auf ein Gymnasium gehen zu dürfen. Das wurde mir auch ermöglicht. Leider hatten meine Eltern die nächstliegende Schule gewählt, das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium in Bergisch Gladbach die altsprachlich orientiert war und nicht naturwissenschaftlich, wie es meinen Neigungen entsprochen hätte.
In der zehnten Klasse wurde eine Projektwoche angeboten. Ich hatte als Thema
„AMIGA Assemblerprogrammierung“ gewählt. Die Wahl war mir
nicht leicht gefallen, da es noch einige weitere hochinteressante
Projektthemen gab. Das Thema wurde auf Grafikprogrammierung
bestimmt. Richy, als Leiter, erleuterte uns die Grafikhardware des AMIGA.
Wir haben dann an drei Computern jeweils zu zweit an kleinen Aufgaben
basteln können. Als krönenden Abschluss wurde eine kleine
Demo geschrieben, damit wir bei dem allgemeinen Besichtigungstag auch
etwas zu zeigen hatten. Meine Demo, die
in diesen drei Projekttage entstanden ist habe ich aus Nostalgie als
Java-Applet wiederauferstehen lassen.
Den Wehrdienst verweigerte ich, weil es für mich pervers ist das planmäßige, organisierte töten von Menschen zu üben. In meiner Zivildienstzeit, die ich in einer Behindertenwerkstatt ableistete, betreute ich geistig und körperlich behinderte Menschen und leitete sie zu den zu leistenden Arbeiten an. Diese Zeit war ein wichtige Erfahrung für mich.
An der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg habe ich begonnen mir einen Kindheitstraum zu erfüllen: Ein Physikstudium. Im vierten Semester habe ich meine Vordiplom erfolgreich abgelegt. Danach habe ich ein Jahr lang in Edinburgh studiert. Im Anschluss an meinen Auslandsaufenthalt ging ich für zehn Wochen als Sommerstudent ans CERN. Mein Hauptstudium werde ich in Heidelberg machen. Ich habe bisher folgende Vorlesungen besucht Studienverlauf.
Spätestens seit meiner Schulzeit bin ich überzeugter Atheist. Ich habe mich bedingt durch den Schulunterricht ausführlich mit Kirche und Glauben auseinandergesetzt. Für mich handelt es sich bei allen religiösen Vorstellungen nach Feuerbach um eine Projektion des Menschen. Letztendlich dient Religiosität nur zu einer Vereinfachung unserer komplexen Umwelt, die sich uns durch die Kraft des menschlichen Verstandes nicht vollständig erschließt. Die Begegnung mit Theologen hat diese Einstellung nur verstärkt.
Wer sich nun vielleicht wundert, dass ich mit einer solchen
Haltung in das Theologische Studienhaus Heidelberg (TSH), einem
Studentenwohnheim, eingezogen bin, verkennt meine ausgesprochene
Diskussionsfreude und Toleranz.
Als Kind wechselten meine Hobbys und Interessen mehrmals im Jahr. Ich hatte meist „Phasen“ in denen ich wie besessen eine Idee verfolgte. Nach wenigen Monaten hatte sich meine Faszination an einem Gebiet wieder gelegt und ich begann einen neuen Gedanken zu verfolgen.
Durch diese Unstetigkeit habe ich mir sehr viele verschiedene Gebiete erschlossen. Während ich dieses Kapitel schrieb war ich ganz erstaunt, wie viel sich in all den Jahren an unterschiedlichsten Beschäftigungen angehäuft hat. Heute sind meine Interessen steter geworden.
Kaum war ich der Wiege entschlüpft habe ich mich
auch schon in alle Arten von technische Abenteuern gestürzt. Wenn immer
ich einen Schraubenzieher sah, so habe ich mich sofort auf ihn gestürzt
und mit ihm gespielt. Es gibt einiger sehr lustige Kinderbilder von mir, wo
ich mit einem Schraubenzieher bewaffnet mich an meinem Spielzeug zu schaffen
mache. Auch Taschenrechner hatten immer eine große Anziehungskraft
auf mich. Wenngleich ich natürlich keine Ahnung hatte, worum es sich
handelt und wozu diese Geräte nutzen.
Es gibt auch ein Bild von mir, auf dem ich mit Taschenrechner in der Hand auf dem Topf sitze, wohl kaum älter als zwei Jahre. Erinnern kann ich mich selbstverständlich nicht mehr an solche Szenen. Vielleicht waren es die bunten Knöpfe und die Lämpchen, die mich begeistert haben. Im wahrsten Sinne des Wortes habe ich Technik mit der Muttermilch aufgesogen. Meine Mutter rätselt bis heute, warum es so kam. Sie ist technisch uninteressiert und hat mir sicher nie etwas derartiges gezeigt.
Stundenlang habe ich Baumaschinen beobachtet ohne das mir langweilig wurde. Es faszinierte mich die Bewegung der Maschinen zu verfolgen. Auch alles andere was sich bewegt übte eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Auf der Leverkusener Kirmes war häufig eine kleine Dampfbahn aufgebaut. Da konnten dann Kinder mitfahren. Mitgefahren bin ich sicher auch ein mal. Das war aber nicht das fesselnde für mich. Ich stand am Rand und beobachtete sehr genau, wie der Lokführer die Lokomotive bediente, wie er Kohlen nachlegte. Das konnte schon mal ein bis zwei Stunden dauern bis ich mich satt gesehen hatte.
Meine Mutter wollte natürlich nicht die ganze Zeit mit zusehen und kaufte währenddessen ein. Sie sagte mir, ich solle an der Stelle auf sie warten. Das tat ich dann auch. Geklaut hat mich keiner. Beim Spiel habe ich dann auch sehr schnell versucht verschiedene „technische“ Dinge einzubauen.
Ich „konstruierte“ Sandburgen. Meine „genialste“ Erfindung im Sandkasten war der Sandvulkan. Ein Sandberg mit einem Loch in der Mitte und einem kleinen Tunnel zu diesem mittleren Loch. Ein flaches Brett wurde durch den Tunnel geschoben und mit ein bisschen Sand belegt. Hat man das Brettchen dann schnell nach unten getreten, so spritzte aus dem „Vulkan“ Sandlava.
Dank meines Vaters bekam ich häufiger zu Weihnachten einen jener Chemie, Elektronik und Meteorologiekästen. Das war mein Einstieg in die Materie. Ich konnte erste kleine Versuche selbst durchführen. Was mir nicht so gefiel war, dass die bei den Kästen liegenden Versuchsheftchen nur sehr grundlegende Erläuterungen enthielten.
Das war mit nicht genug, so dass die Kästen meine Neugier nicht befriedigen konnten. Ich wollte endlich verstehen, was hinter den Anleitungen stand, die ja nur Schritt für Schritt Rezepte waren ohne theoretische Fundierung. Die reine Bastelei fand ich damals schon nach einiger Zeit langweilig.
Ich habe deshalb mit einem Freund angefangen Experimentierbücher zu lesen zum Beispiel Römpp/Raaf: Chemie des Alltags. Mein damaliger Freund und ich haben uns dann die nötigen Ingredienzien und Utensilien besorgt. Der Vater des Freundes, ein Berufschemiker, hat uns Tipps gegeben, ein bisschen aufgepasst und uns vor Leichtsinn geschützt.
Die Chemie faszinierte mich in der Mittelstufe viel stärker als die Physik. Dies lag daran, dass man in der Chemie mit kleinen Mitteln schon „große Effekte“ erzielen kann. Diese Schaueffekte haben mich damals sehr beeindruckt und in ihren Bann gezogen, so dass ich mich teilweise sehr exzessiv mit dem Thema auseinander setzte. Immer wollte ich die Experimente verstehen.
Dies gelang mir jedoch, wie man unschwer vermuten wird, ohne Anleitung
durch einen Erwachsenen nur unzureichend, da ich niemanden hatte, den ich
fragen konnte. Die Bücher aus den Bibliotheken im Umkreis halfen
schon ein wenig. Es handelte sich in der Mehrzahl um
Universitätsliteratur, die ich erst in meinem Studium mit Gewinn gelesen
habe. Damals las ich zwar auch viel in ihnen herum, konnte mir aber keinen
rechten Reim auf das geschriebene machen.
Meine Mutter traf zu Anfang meines Studiums die Mutter eines Klassenkameraden aus der Grundschule im Blumenladen. Das Gespräch war so lustig, dass ich es hier wiedererzähle. Die Mutter fragte, was ich denn nun mache. Meine Mutter antwortete, dass ich vor ein paar Monaten mein Abitur gemacht habe und das ich nun in Heidelberg Physik studiere. Daraufhin sagte die Frau zu dem Floristen: „Das war doch schon in der Grundschule klar, dass der Junge mal Physik studiert! Wie etwas so früh schon so klar sein kann…“.
Physik begann erst Ende der Mittelstufe/Anfang der Oberstufe mich zu packen. In den unteren Stufen hatte mich das Gebiet auch fasziniert und begeistert, jedoch boten sich mir nur wenig Möglichkeiten mein Interesse zu befördern, da ich zu jenem Zeitpunkt nur Elementarmathematik leidlich beherrschte und die Physik in den unteren Klassen nur rein phänomenologisch behandelt wird. Physikalische Experimente werden auch erst dann wirklich spannend, wenn man ihren Hintergrund versteht. Überdies sind die einfachen Versuche meist langweilig in der Durchführung und erfordern Spezialgeräte. Der Schwerpunkt der Physik ist zwar das Experiment aber das Messen selbst ist wenig spannend.
Anfang der Oberstufe hatte ich dann endlich genügent Mathematikkenntnisse zusammen und einfache physikalische Schlüsse zu verstehen. Leider hatte ich just in der 11. Klasse einen schecklich schlechten Physiklehrer bekommen, der sich keinerlei Mühe gab und nach eigenem bekunden nur noch auf seine Rente wartete.
Eigentlich hatte ich ja Physik als Leistungskurs nehmen wollen. Mich diesem Lehrer auszuliefern, der ob seiner Willkür berüchtigt war, lag jedoch nicht in meinem Interesse, so dass ich Chemie nahm. Der Grundkurs Physik entsprach dann auch völlig dem Bild, dass ich von diesem Menschen hatte. Da ich dort nichts lernen konnte beschloss ich in guter alter Manier mir den Stoff selbst beizubringen.
Als Grundlage nahm ich die Telekolleg II Bücher, die einfach geschrieben sind und Aufgaben zur Selbstkontrolle enthalten. So erlangte ich erste Grundkenntnisse. Das aus diesen Büchern erworbenen Grundwissen vertiefte ich mit unserem damaligen Schulbuch Metzler Physik. Um den Stoff in den Griff zu bekommen habe ich sehr viele Probleme aus Aufgabensammlungen gelöst. Die Lösungen schrieb ich zuerst mit Word for Windows, später mit TEX schön auf.
Über die Jahre hinweg habe ich viele Programmiersprachen gelernt: BASIC, Z80 Assembler, C, PASCAL, M68000 Assembler, C++, I8086 Assembler, HTML, FORTRAN, Java, Perl, PHP. Mittlerweile bin ich mit allen relevanten Betriebssystemen mehr oder weniger gut vertraut: CP/M, AmigaDOS, MSDOS, Windows, OS/2, UNIX, MacOS. Wie sich meine Entwicklung am Computer ergeben hat, möchte ich an den maßgeblichen Stationen festmachen. Diese waren immer durch die sich mir auftuenden Möglichkeiten bestimmt, dass heißt durch die mir verfügbaren Geräte.
Sehr intensiv habe ich mich besonders zum Ende meiner Schulzeit hin mit Programmieren auseinander gesetzt und so manches mal wichtigere(?) Dinge darüber vergessen. In dieser Zeit fand ich durch eine Projektwoche Kontakt zu Gleichgesinnten, mit denen ich unter vielem Anderen auch programmiert habe.
Meine zweite große Leidenschaft neben den Naturwissenschaften ist der Computer. Ich hatte schon mit zehn Jahren Zugang zu einem, da sich mein Vater just in jener Zeit entschied einen Computer zu kaufen. Damals war ein Schneider CPC 464 Stand der Technik. Ein Rechner mit Z80 Prozessor und ganzen 4 MHz nebst einem Kassettenrekorder zur Datenspeicherung. Der damalige Dauerbrenner Comodore C64 war ein wenig schlechter als der CPC. Stolze DM 1200 hat mein Vater damals 1985 für das Gerät hingeblättert, wobei er sich nur einen Grünmonitor gekauft hatte. Ich nenne die Preise hauptsächlich, um dem Leser eine Vorstellung von den Preisen zu dem Zeitpunkt zu geben.
Der CPC hatte einen eklatanten Nachteil: Es gab so gut wie keine Programme für das Gerät. Zum Glück gab es allerdings eine Zeitschrift zu diesem Rechner in der Programme abgedruckt waren. Heute ist das kaum noch vorstellbar bei Megabyte großer Software, aber damals waren viele Programme noch auf wenigen Heftseiten abdruckbar. Meine ersten Erfahrungen mit diesem Medium bestanden darin Seitenweise BASIC Kode in den Rechner zu hacken, um ein paar Spiele zu haben.
Parallel dazu habe ich auch in dem zugehörigen Handbuch gelesen, welches eine Einführung in Schneider BASIC enthielt. Das Manual war von sehr schlechter Qualität und ich verstand nur sehr wenig. Leider hat mein Vater mir dabei auch nicht weiter geholfen. Mit den Jahren verstand ich dann immer mehr von der Arbeitsweise des Rechners und fing an eigene sehr bescheidene Software zu entwickeln.
Bevorzugt schrieb ich Grafikprogramme. Grafik hat mich schon immer fasziniert. Eines der etwas besseren Anwendungen generierte aus den am Bildschirm gezeichneten Linien, Kreisen und Rechtecken BASIC Code, der das entsprechende Bild zeichnete. Ein weiteres, für meine kindlichen Verhältnisse ausgereiftes, Programm hieß Conversation. Ich schrieb es in der siebten Klasse, um besser Vokabeln üben zu können. Den Namen Conversation wählte ich, weil dieses Wort in der englischen und französischen Sprache gleich geschrieben wird und ich beide Sprachen mit ihm lernen wollte.
Ich stieß bei meinen ersten Computererfahrungen bald an die Grenzen des CPC. Mein Vater hatte über die Jahre hinweg weitere Hardware zugekauft, so dass der Rechner mit einem Drucker und einem Diskettenlaufwerk ausgestattet war. Der Drucker war ein NEC Pinwriter P24 für DM 1200, zu dem Zeitpunkt ein ordentliches Gerät. Das Diskettenlaufwerk war für die sogenannten Minidisketten ausgelegt, das sind 5 1/4 Zoll breite quadratische flexible Kunststoffhüllen mit einer magnetisierbaren, drehbaren Scheibe als Inhalt.
Durch eine Speichererweiterung erhielt ich Zugang zu einigen neuen Programmen. Unter anderen einem Debugger, mit dem ich erste kleine Assemblerroutinen schrieb, um meine BASIC Programme zu beschleunigen. Das Diskettenlaufwerk brachte viele Neuerungen mit sich. Die wichtigste Neuerung war das Betriebssystem CP/M. Unter diesem System liefen dann Programme wie WordStar.
Mein Vater hatte auch viel Public Domain Software hinzugekauft.
Hauptsächlich Programmiersprachen: C, PASCAL, Cobol, Prolog und Lisp. Es
waren zumeist keine ausgereiften Entwicklungswerkzeuge, sondern nur
rudimentäre Implementationen der jeweiligen Sprache. Der
Small C Compiler beherrschte beispielsweise keine for,
switch, do {} while Konstrukte.
C lernte ich aus Die C Programmiersprache von Brian Kernighan, Denis Ritchie, der „C Biebel“. PASCAL gefiel mir als Sprache nie und ich stellte meine anfänglichen Lernbemühungen sehr schnell wieder ein. Eine umständliche „Labersprache“ nenne ich sie heute.
Das erste professionelle Spiel, dass ich in die Hände bekam, war auch aus dieser Programmsammlung und hieß Colossal Cave. Es ist ein Textabenteuerspiel. Man findet sich zu Beginn des Spiels in einem Haus und muss sich dann vorarbeiten. Alle Beschreibungen waren rein in Textform und dazu noch auf englisch. Das war zu der Zeit eine große Hürde für mich, da natürlich auch alle Kommandos in englisch geschrieben werden mussten.
Ende der zehnten Klasse 1991 hatte ich mir einen Comodore Amiga 500 zusammengespart, einen sehr verbreiteten Rechner. Viele meiner Freuende besaßen ebenfalls ein solches Gerät, so dass mir Programme in Hülle und Fülle zur Verfügung standen. Ich hatte mir auch aus diesem Grund gerade diesen Rechner gekauft, da ich die Problematik keine Software für meinen Computer zu haben noch allzu deutlich vom CPC 464 her kannte und nicht ein weiteres Mal erleben wollte.
Der Amiga hatte ein sehr fortschrittliches Betriebssystem das AmigaDOS und sogar eine grafische Benutzeroberfläche. Das mitgelieferte AmigaBASIC bot viel weitreichendere Möglichkeiten als das Pendant des CPC. Es ähnelte in seiner Syntax mehr strukturieren Programmiersprachen wie PASCAL, als den Urzeit BASIC Interpretern mit Zeilennummern. Es war auch möglich die Benutzeroberfläche des Amiga in dieser Sprache zu programmieren, so dass recht bald schon erste kleine menügesteuerte Programme entstanden, die sich stark an ihre Vorgänger auf dem CPC anlehnten.
Damals war ich noch nicht fortgeschritten genug, um die Daten des CPC zu übertragen. Im Rückblick bedauere ich das sehr, da ich sehr gerne noch mal in die damaligen Quellkodes schauen würde. AmigaBASIC war sehr schnell ausgereizt. Ich hatte ein wenig Z80 Assembler gelernt und dachte, dies sollte ich auch auf dem Amiga tun. Assembler war damals noch die Sprache, in der professionelle Software größtenteils entstand. Gesagt getan. Bis Ende 1992 schrieb ich eine Menge kleiner Programme in Assembler und lernte den Amiga sehr gut dabei kennen.
Nachdem ich endlich Zugang zu einem guten C Compiler (Lattice C 5.0 und Aztech C 5.0) hatte stieg ich auf C um. Mich faszinierte die Idee des portablen Programms, dass heißt ein Programm, welches unverändert auf verschiedenen Rechnern unter verschiedenen Betriebssystemen übersetzt und zum Laufen gebracht werden kann. Ich ersann für mich das Paradigma des universellen gültigen Programms, dass möglichst keine oder nur wenige systemabhängige Schichten aufweist. Nach diesem Schema entwickelte ich hinfort meine Software. Leider war es hierdurch kaum möglich Spezialitäten spezieller Computer oder Betriebssysteme auszunutzen. Vielleicht hat mich der Eindruck eines bevorstehenden Übertragens meiner Programme auf PC's zu diesem Schritt bewegt, genau kann ich dies aber nicht mehr festmachen.
In Folge entstanden viele kleinere und etwas größere C-Programme, die sich zumeist mit Graphik befassten. Ihnen Gemein war, dass sie als Ausgabe nicht den Bildschirm sondern eine Datei nutzten, welche dann mit einem Bildbetrachter angesehen werden konnte. Hierdurch war die Gewährleistung von Portabilität möglich. Ein etwas größeres Programm wurde Chemica, eine kleine Datenbank mit Informationen zu allen Elementen des Periodensystems. Das Programm enthielt sogar einen Stoffmengenrechner, dass heißt das man eine chemische Reaktionsgleichung nebst beispielsweise den Massen der Ausgangsstoffe eingab und man erhielt die Massen der entstehenden Ausgangsprodukte. Alleine das Eingeben der Elementdaten hat viele mühevolle Stunden in Anspruch genommen.
Mein Vater kaufte sich 1992 einen PC. Ich begann den Computer recht bald intensiv zu nutzen. Dort fand ich eine reichhaltige und qualitativ hochwertigere Software als auf dem AMIGA vor. Dies beflügelte meine Kreativität zusehends. Flugs übertrug ich viele meiner Quelltexte vom AMIGA und konnte die C-Programme auch schnell zum Laufen bringen.
Leider konnte ich die Assembler und BASIC Kodes auf PC's nicht mehr einsetzen und an eine Übersetzung war auch nicht zu denken, da ich mit Vorliebe die besonderen Hardwaremerkmale des AMIGA für grafische „Knalleffekte“ eingesetzt hatte. Zum Glück hatte ich in dieser Zeit schon mit C-Programmierung angefangen, so dass mir noch etwas lauffähige Software vom AMIGA geblieben ist.
Größere Programme habe ich nie zustande gebracht. Dies lag keinesfalls am mangelnden Wissen oder Zeitgründen, sondern vielmehr an dem Umstand, dass mich Prinzipien, dass heißt Algorithmen interessierten und nicht so sehr die Einbettung selbiger in sorgfältig designte graphische Benutzeroberflächen. Deshalb sind die Ergebnisse meines damaligen Schaffens auch größtenteils Bibliotheken mit universell einsetzbaren Routinen.
Während meines Zivildienstes habe ich für meine damaligen Arbeitsplatz, die Gemeinnützigen Werkstätten Köln (GWK) einen Bildschirmschoner geschrieben. Dieses Programm war das Ergebnis meiner Beschäftigung mit der Darstellung und Animation von dreidimensionalen Körpern mit dem Computer. Es stellt die drei Buchstaben G, W und K als Drahtgittermodelle dar, die um den Ursprung rotieren. Unten in der Mitte hüpfen noch die drei (zweidimensional dargestellten) Buchstaben WBG für Werkstatt Bergisch Gladbach.
Mit ausgefalleneren Technologien habe ich mich während
meines Auslandsstudiums in Edinburgh auseinander gesetzt. In der University of Edinburgh ist das Edinburgh Parallel Computing Centre beheimatet,
welches mehrere Supercomputer betreibt (eine Cray T3D und eine
Cray T3E) und europaweite Forschung und Lehre anbietet. Dort habe ich
Parallelprogrammierung gelernt und in kleinen
Projekten geübt.
Im Zuge dieser Kurse hatte ich erstmalig die Gelegenheit wirklich große Aufgaben und Herausforderungen zu sehen, die sich im informationstechnischen Bereich auftun und Lösungsstrategien für sie kennen zu lernen. Die Probleme, die mit den Edinburgher Geräten gelöst werden sollen sind, wie leicht zu erraten ist, von ganz anderem Schlag, als jene, die in der einfachen kaufmännischen, technischen oder naturwissenschaftlichen Praxis auftreten.
Ein bisschen Kaligraphie habe ich auch betrieben. Da ich kunstvolle Schriften sehr attraktiv finde, habe ich versucht etwas hier zu lernen.
Ich habe mich durch TEX motiviert mit Typographie beschäftigt. Dadurch wurde ich für die detailverliebte Ästhetik der „schwarzen Kunst“ empfänglich. Ein paar Beispiele für meine typographischen Arbeiten finden sich auch auf diesen Seiten. Viele der Details, die für das Erscheinungsbild dieser Seiten sorgen stecken typographische Vorbilder. Die roten Initialen einer jeden Seite sind ein Beispiel dafür.
Modellbau hat mich als Kind sehr fasziniert. Mit acht Jahren haben meine Vater und ich zusammen ein Boot aus Brettern gebastelt. Ich habe viele Stunden mit dem Einbau von Motor und Elektrik verbracht. Die Aufbauten hatte ich sogar ohne Hilfe fertigen können. Mit viel Liebe zum Detail habe ich Gläser von Diarahmen als Scheiben hinter die Bullaugen geklebt. Das Schiff strich ich rot an und nannte es Antarktis. Auf einem großen Spielplatz mit einem Teich habe ich es fahren lassen.
Des öfteren musste ich hinzuschwimmen, da es sich an Pflanzen verheddert hatte. Später, als ich eine Fernsteuerung hatte, wurde das Boot mit einer Steuerung ausgestattet, so dass ich es nicht mehr nur von einer auf die andere Seite des Teiches fahren lassen konnte.
Das Schiff hatte ich sehr lange. Ich wollte dann ein neues Modell bauen und entschloss mich für ein Flugzeug. Ein so komplexes Gerät konnte ich natürlich nicht mehr so einfach aus ein paar Brettern zusammenkleben und so beschloss ich einen Bausatz zu kaufen. Mir wurde damals das Anfängermodell von Robbe Charter empfohlen. Mit viel Hilfe meines Vaters gelang es mir den Bausatz zusammen zu bauen.
Die ersten Tests durch fahren am Boden verliefen schwierig. Die Steuerung war sehr sensibel und ich schaffte es nur unter großen Mühen die Charter zu fahren. Startversuche verliefen erfolglos, da ich das Flugzeug nicht auf der Spur halten konnte. So gelang es mir nicht die nötige Geschwindigkeit zum Abheben zu erreichen. Ich habe es noch einige Male danach versucht und es, dann aufgegeben, da sich meine Interessen verschoben hatten.
Ich habe in meiner Modellbauzeit noch zwei andere Projekte in Angriff genommen gehabt. Ein weiteres Schiff, ein Schnellboot, und eine Roboter. Die Idee eines Roboters faszinierte mich sehr. Meine Basteleien kamen aber über ein Bein, welches ich grob aus Sperrholz zusammenleimte, nicht hinaus. Die Idee für das Schnellboot war aus einem Artikel einer Modellbauzeitschrift entsprungen. Dort waren Photos und Konstruktionshinweise. Das Boot ist sogar fertig geworden. Nur Motor und Steuerung habe ich nicht mehr eingebaut. Somit hat es nie in seinem Leben Wasser gesehen.
Es gibt auch kleine Modelle aus Plastik zum zusammenkleben. Von diesen zumeist Flugzeugen habe ich mehrere gebaut. Das größte war der Millenium Falcon aus Star Wars.
Trotz meines ausgeprägten naturwissenschaftlichen Interesses bin ich für viele andere Bereiche offen. Ich beschäftige mich gerne mit gesellschaftswissenschaftlichen, politischen und philosophischen Themen und besuche auch Seminare hierzu. So nutzte ich während meiner Schulzeit das reichhaltige Bildungsangebot der Region Köln und besuchte Seminare, Workshops und Bildungsfreizeiten.
Besonders hervorzuheben ist unter den Organisationen die Jugendseminare anbieten die Thomas-Morus Akademie Bensberg, die ein Seminarprogramm speziell für junge Leute, das sogenannte Jugendforum anbietet. Dies sind das Jahr über angebotene zwei bis dreitägige Veranstaltungen zu gesellschaftlichen Themen. Ein paar Bilder von der Thomas Morus Akademie auf dem Venusberg in Bonn.
Diese Kurse finden meist in dem TMA eigenen Tagungshaus in Bonn auf dem schönen Venusberg statt. Das Tagungshaus selbst erinnert von der Atmosphäre stark an eine Jugendherberge. Hier finden auch viel andere Tagungen mit jungen Menschen statt.
Die TMA war die bedeutendste und für mich prägendste unter den Akademien, die ich vor allem in meiner Schulzeit besuchte. Ich habe, wenn ich noch alles zusammenbekomme, dort folgende Seminare belegt
Ins Erwachsenenforum in Bensberg habe ich meine Eltern einmal begleitet. Die Atmosphäre war aber nicht so schön, wie im Jugendforum, so dass ich nicht öfter hingegangen bin.
Katholische Akademie Schwerte
Volkshochschule Bergisch-Gladbach
Kum und Luk
Studio Dumont
Im Seminarprogramm für Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung
Veranstaltungen der Friedrich-Ebert-Stiftung
Ich engagiere mich in meiner Freizeit in verschiedenen Bereichen. Meine Engagements.
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